Funktionskleidung: Welches Material eignet sich am besten für den Sport?

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Es ist noch gar nicht so wahnsinnig lange her, als man zum Joggen ein weites, meist schon ausgewaschenes und daher kaum mehr anderweitig verwendbares T-Shirt aus Baumwolle trug. Die Hose stand dem Shirt in puncto Material und Schnitt gemeinhin in nichts nach. Doch zum Glück haben sich die Zeiten geändert, denn die erwähnte Kleidung ist zwar sehr bequem, allerdings nur wenig funktionell und sporttauglich.

Heute kombiniert der informierte und ambitionierte Läufer Kompressionsunterwäsche, hautenge Lauf-Tights mit reflektierenden Elementen sowie ein Shirt aus Hightech-Fasern und gegebenenfalls eine winddichte, aber dennoch atmungsaktive Laufjacke. Das ist es, was man unter Funktionsbekleidung für den Sport versteht. Doch welche Materialien erfüllen diese und andere wichtige Eigenschaften am besten?

In unserem Beitrag befassen wir uns ausführlich mit den am meisten verwendeten Stoffen für Funktions- beziehungsweise Sportbekleidung. Wir beschreiben die spezifischen Vor- und Nachteile – mit dem Ziel und in der Hoffnung, dir die Kaufentscheidung angesichts der immensen Auswahl auf dem Markt ein Stück weit zu erleichtern.

Wenn Du dich fragst welche Sportbekleidung Du für welche Jahreszeit wählen solltest, dann findest Du ausführlich Informationen dazu in unserem Artikel “Die richtige Laufbekleidung für jede Jahreszeit”.

Diese Eigenschaften sollte das Material von Funktionskleidung haben

Um tatsächlich als Funktionsbekleidung zu fungieren, müssen Textilien im wahrsten Sinne funktionell sein – also bestimmte Funktionen beziehungsweise Kriterien erfüllen. Das wiederum bedeutet, dass die Materialien, aus denen moderne Sportbekleidung gefertigt wird, entsprechende Eigenschaften mitbringen sollten.

Funktionskleidung: Welches Material eignet sich am besten für den Sport?

Hier die entscheidenden Merkmale im Überblick:

Funktionskleidung: Schutz gegen Wind und Wetter

Das Material sollte den Läufer vor der Kälte des Windes schützen, UV-beständig und auch wasserabweisend oder sogar wasserdicht sein. Um diese Merkmale sicherzustellen, nutzen viele Hersteller spezielle Membranen oder Beschichtungen.

Funktionskleidung für Feuchtigkeitstransport und Atmungsaktivität

Die Sportbekleidung muss Feuchtigkeit im Allgemeinen und Schweiß im Besonderen gut und in großer Menge aufnehmen sowie zuverlässig vom Körper abtransportieren können. Zu exzellenter Funktionswäsche werden die Ober- und Unterteile jedoch erst, wenn der Stoff die Feuchtigkeit rasch von der Innen- auf die Außenseite weiterleitet und dort ebenfalls möglichst schnell in der Luft verdampfen lässt. In diesem Fall hat das jeweilige Material ein sehr gutes Feuchtigkeitsmanagement – elementar für gesundes Joggen.

Mehr Wärmeisolation durch Funktionskleidung

Hervorragende funktionelle Sportbekleidung ist wärmeisolierend. Das heißt, dass sich zwischen Stoff und Haut sowie auch in der Textilkonstruktion selbst ein kleines Luftpolster bilden kann. Dieses hält ausreichend Körperwärme „fest“, lässt also nicht zu viel davon entweichen – und zwar bestenfalls im trockenen wie im feuchten Zustand. Würde die Körperwärme einfach „verpuffen“, wäre eine Unterkühlung die Folge.

Mit Funktionskleidung für bessere Hautsensorik sorgen

Auch hautsensorisch muss Funktionsbekleidung überzeugen. Das Material sollte nicht an der Haut kleben, auch dann nicht, wenn man stärker ins Schwitzen kommt. Des Weiteren darf der Stoff keine Fasern haben, die sich aufstellen und lästig kratzen und so die Haut irritieren. Grundsätzlich ist wichtig, dass sich die Sportbekleidung weder zu steif noch zu labberig anfühlt.

Funktionskleidung: Welches Material eignet sich am besten für den Sport?

Robustheit und Leichtigkeit als Eigenschaften von Funktionskleidung

Selbstverständlich muss funktionelle Sportkleidung extra robust und strapazierfähig sein – schließlich wird sie beim Laufen und bei anderen sportlichen Aktivitäten stark belastet. Nichtsdestotrotz ist auch eine gewisse Leichtigkeit essenziell. Die Kleidung sollte demnach einen buchstäblich unbeschwerten Tragekomfort bieten. Denn jedes unnötige Gramm zu viel kostet Energie und verschlechtert damit die Laufzeiten und Ergebnisse.

Verschiedene Materialien für Funktionsbekleidung im Check

Welches Material ist für Funktionsbekleidung am besten geeignet? Dieser Frage widmen wir uns in den nachfolgenden Abschnitten. Dabei nennen und definieren wir fünf häufig eingesetzte Stoffe und gehen im Zuge dessen auch detailliert auf ihre jeweiligen Vor- und Nachteile ein.

Bevor wir loslegen, noch eine kurze Vorbemerkung: Glücklicherweise gibt es mittlerweile eine ganze Reihe von Materialien, die Sportbekleidung tatsächlich funktionell macht. Dies sind vor allem

Baumwolle hingegen ist nur bedingt sinnvoll. Auch darüber klären wir weiter unten etwas genauer auf.

Während Baumwolle und Merinowolle Naturfasern sind – also in der Natur vorkommen und dort gewissermaßen „geerntet“ werden, handelt es sich bei Polyester, Polyamid und Elastan um synthetische – sprich künstlich hergestellte – Fasern.

Vor- und Nachteile von Polyester als Material für Funktionskleidung

Polyester ist eine in der Textilindustrie grundsätzlich weit verbreitete Chemiefaser. Viele Kleidungsstücke für den Alltag enthalten das Material zumindest anteilig – Sportkleidung besteht oftmals sogar zu 100 Prozent aus Polyester. Das hat überzeugende Gründe.

Es handelt sich um einen schnell trocknenden und leichten Stoff, was Läufern natürlich zugutekommt. Zudem hat das Material die Fähigkeit, Wärme zu isolieren. Und: Der Stoff begeistert mit seiner Pflegeleichtigkeit und dem Fakt, dass er kaum knittert, was etwa Bügeln nach dem Waschen und Trocknen überflüssig macht. Nicht zu vergessen, dass die Synthetikfaser sehr robust und strapazierfähig ist.

Aber: Polyester geht auch mit Nachteilen einher, die sich aus den Vorteilen ergeben. Der Stoff trocknet deshalb so rasch, weil er so gut wie keine Feuchtigkeit aufnimmt. Beim Schwitzen bleibt die Feuchtigkeit auf der Stoffoberfläche. Dort wird sie von körpereigenen Keimen zersetzt. Zwar dauert dieser Prozess nicht lange, allerdings resultiert aus der Zersetzung des Schweißes durch die Keime der typische unangenehme Schweißgeruch.

Funktionskleidung: Welches Material eignet sich am besten für den Sport?

Hinweis: Dieser Zersetzungsvorgang findet auch bei natürlichen Stoffen wie Baumwolle statt, jedoch zeitlich verzögert, da sich die Feuchtigkeitszersetzung im Inneren der Fasern abspielt.

Die gute Wärmeisolierung kann mitunter in einen Wärmestau münden und beim Laufen oder bei einem anderen bewegungsintensiven Sport verstärktes Schwitzen nach sich ziehen. Und die erhöhte Feuchtigkeit führt bei empfindlichen Personen mitunter auch zu Hautreizungen, die meist durch Porenverstopfungen hervorgerufen werden.

Wissenswert: Bei funktioneller Bekleidung für den Sport werden des öfteren Membrane verarbeitet, die aus Polyester hergestellt sind. Dabei erfolgt die Verarbeitung so, dass der Stoff am Ende wind- und wasserdicht, aber dennoch atmungsaktiv ist.

Die Vor- und Nachteile von Polyester im Überblick:

Pros und Contras von Polyamid als Material für Funktionswäsche

Die Kunstfaser Polyamid zeichnet sich durch ihre extrem hohe Reißfestigkeit aus – sowohl im trockenen als auch im nassen Zustand. Darüber hinaus ist das Funktionsmaterial sehr scheuerbeständig. Einen weiteren Vorteil bildet die vergleichsweise hohe Elastizität. Tatsächlich präsentiert sich der Stoff elastischer und somit dehnbarer als Polyester. Mit Letzterem hat Polyamid die enorme Leichtigkeit gemeinsam.

Nachteilig ist die relativ geringe Wärmeisolation – beziehungsweise hängt deren Qualität wiederum stark von der Verarbeitung ab. Durch Texturierung können auch die per se glatten Polyamidfasern gekräuselt werden, um dem finalen Stoff etwas mehr Volumen zu verleihen und dessen Fähigkeit, Wärme zu isolieren, zu verbessern.

Dank seiner ausgeprägten Formstabilität fungiert Polyamid als top geeignetes Material für Lauf- und Sporthosen sowie Funktionsunterwäsche. Häufig kombinieren Hersteller von funktioneller Sportbekleidung Polyamid mit Polyester und Elastan.

Funktionskleidung: Welches Material eignet sich am besten für den Sport?

Die Vor- und Nachteile von Polyamid im Überblick:

Elastisch und formbeständig: Elastan als wichtiges Ergänzungsmaterial bei Funktionsbekleidung

Wie der Name schon sagt, ist Elastan (oftmals auch „Elasthan“ geschrieben) eine besonders elastische und dehnbare Kunstfaser. Der Großteil der erhältlichen Funktionsbekleidung weist einen geringen Anteil an Elastan auf – meist um die fünf bis zehn Prozent. Demnach dient das Material in erster Linie als Kombifaser, es wird kaum allein verarbeitet. Vielmehr geht es den Herstellern von funktioneller Bekleidung darum, die Elastizität der Faser zu nutzen, um die Kleidungsstücke aufzuwerten und den Komfort für den Träger zu erhöhen.

Spannend: Elastanfäden können sich bis zum Siebenfachen ihrer Länge dehnen – und dann wieder auf ihre ursprüngliche Länge zurückziehen.

Gemeinhin ist Elastan in Bündchen eingearbeitet, damit sich das jeweilige Kleidungsstück einfach an die eigenen körperlichen Voraussetzungen anpassen lässt. Außerdem wird das Material in Gewebe beziehungsweise Kleidungsstücke für den Sport integriert, die einerseits eng anliegend und andererseits dehnbar sein sollen, etwa Tights.

Die Vor- und Nachteile von Elastan im Überblick:

Warum Baumwolle nur bedingt für Funktionskleidung geeignet ist

Keine Frage, Baumwolle fühlt sich sehr angenehm an. Außerdem ist das Material eines der hautfreundlichsten überhaupt. Dennoch hat die Naturfaser im sportlichen Bereich klare Nachteile gegenüber den oben beschriebenen Synthetikfasern und auch im Vergleich zu natürlichen Alternativen wie Merinowolle, zu der wir im Anschluss noch kommen.

Baumwolle ist extrem saugfähig und kann immense Mengen an Feuchtigkeit aufnehmen (bis zu 32 Prozent ihres Eigengewichts). Ihre Fasern saugen sich voll, wodurch sie aufquellen und ihr Volumen vergrößern.

Funktionskleidung: Welches Material eignet sich am besten für den Sport?

Das klingt an sich nicht schlecht. Das Problem ist jedoch, dass der Feuchtigkeitstransport ziemlich langsam vonstatten geht, die Trocknung also lange dauert, sodass man bei schweißtreibenden Einheiten beinahe die ganze Zeit mit durchnässter Kleidung laufen muss, wenn diese aus Baumwolle besteht. Dies erhöht auch das Risiko, sich zu erkälten – vor allem bei tendenziell kühlen Außentemperaturen.

Und: Mit zunehmender Feuchtigkeit steigt logischerweise auch das Gewicht der Kleidung aus Baumwolle, was man beim Sport nun wirklich nicht braucht.

Für welchen Sport ist Baumwolle dann überhaupt geeignet? Wenig bewegungsintensive und die Ausdauer kaum fordernde Sportarten wie Golf oder Billard kann man in reiner Baumwollkleidung betreiben.

Die Vor- und Nachteile von Baumwolle (als Funktionsmaterial!) im Überblick:

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Funktionsbekleidung aus Merinowolle für eine hervorragende Wärmeregulation

Merinowolle ist eines der wenigen Naturmaterialien, die für Sportkleidung wortwörtlich fuktionieren. Die Naturfasern werden aus der Wolle des Merinoschafs gewonnen. Was die funktionellen Eigenschaften betrifft, kann Merinowolle absolut mit den synthetischen Fasern mithalten – zum Teil übertrifft sie diese sogar.

Zu den wichtigsten Vorzügen gehören das geringe Volumengewicht durch die besonders feinen, dünnen Fasern. Zudem gilt die Wolle als außerordentlich wärmeregulierend – dies ist der flauschigen, stark gekräuselten Struktur des Materials zu verdanken.

Funktionskleidung: Welches Material eignet sich am besten für den Sport?

Des Weiteren trocknet Merinowolle fast genauso schnell wie synthetische Fasern. Etwas macht die Naturwolle besonders attraktiv: Sie riecht nicht so schnell wie die Kunstfasern. Spezielle Eiweißmoleküle in den Merinofasern vernichten geruchsbildende Bakterien.

Für Funktionsunterwäsche und T-Shirts ist Merinowolle eine ausgezeichnete Wahl, doch leider auch kostenintensiv.

Die Vor- und Nachteile von Merinowolle (als Funktionsmaterial!) im Überblick:

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